Papier mit geringerer Grammatur - so optimiert der Handel den Einsatz von Ressourcen

Flugblätter sind für Handelsunternehmen nach wie vor ein wichtiges Werbemittel und übers Jahr gesehen ein großer Kostenblock. Eine Möglichkeit zur Optimierung der Kosten ist das Flächengewicht des Papieres etwas zu reduzieren. Mathias Klee von Laakirchen Papier erkennt diese Tendenz schon länger am Markt. Als Technischer Kundendienst hat er kürzlich eine derartige Produktentwicklung für eine Lebensmittelhandelskette in Ungarn begleitet.

Eine international agierende Lebensmittelhandelskette mit Niederlassung in Ungarn verteilt jährlich über 100 Millionen Flugblätter. Vor einigen Wochen äußerte der Kunde den Wunsch, das bisher verwendete Papier im Flächengewicht zu reduzieren. Das von Laakirchen Papier hergestellte SC-Papier GraphoMotion soll demnach statt 45 nur 43g pro Quadratmeter aufweisen. Schließlich bedeutet eine Gewichtsreduktion von 2 Gramm bei einem jährlichen Papierbedarf im Tausend-Tonnenbereich eine Ressourcen-, aber auch
Kostenoptimierung. So startete bei Laakirchen Papier im Sommer 2016 die Produktentwicklung, an der unter anderem Mathias Klee mitwirkte.
 
Gewicht, Opazität, Glanz
Um dem Kundenwunsch der Lebensmittelhandelskette nachzukommen, galt es drei Parameter besonders zu beachten: Flächengewicht, Opazität und Glanz. Wird das Gewicht reduziert, so wirkt sich das auf die Opazität, also die Durchsicht und den Glanz aus. „Wir bei Laakirchen Papier haben jedoch den Anspruch, die drei Parameter so zu optimieren, dass wir ein 43g schweres Magazinpapier mit guter Opazität und schönem Glanz erhalten. Beim fertigen Flugblatt soll im Druckergebnis kein Unterschied zum bisher verwendeten Papier
GraphoMotion 45g erkennbar sein“, betont Mathias Klee, Technischer Kundendienst bei Laakirchen Papier AG. Mit ihrer langjährigen Erfahrung weiß die Entwicklungsabteilung der Laakirchen Papier AG, wie sie die Papierrezeptur ihres Produktes GraphoMotion 45g ändern muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Dafür wurde in einem ersten Schritt die Produktspezifikation angepasst. Das heißt die Fasermischung aus
Sulfatzellstoff, Holzschliff und aufbereitetem Altpapier wurde geringfügig verändert, ebenso wie die verwendeten Zusatzstoffe. Mineralische Füllstoffe sind wichtig für die Opazität. Der gewünschte Glanz wird durch eine optimierte Rezeptur und durch gute Kalanderarbeit erzielt. In der Entwicklungsphase galt es viele
Papierparameter zu messen und in der Folge Schritt für Schritt zu optimieren. Bereits nach kurzer Zeit ging das 43g schwere SC-Papier GraphoMotion in die Testproduktion. Zwei Anlieferungen mit superkalandriertem Magazinpapier GraphoMotion 43g von Laakirchen Papier stehen in einer Druckerei in
Budapest für die Bearbeitung bereit. Damit sollen ca. 2 Millionen Flugblätter gedruckt werden. Soweit nicht ungewöhnlich. Aber den Mitarbeitern in der Druckerei sieht man eine leichte Anspannung an. Mathias Klee ist von der Laakirchen Papier AG angereist, um die Produktion an der Druckmaschine zu begleiten. Der gelernte Drucktechniker steht in seiner Funktion als Technischer Kundendienst dem Team in der ungarischen Druckerei zur Seite. Denn heute wird erstmals das im Flächengewicht um 2 Gramm reduzierte
Papier verarbeitet. Trotz neuem Papier sollen die Flugblätter dieselbe Druckqualität wie bisher aufweisen. Und diese Herausforderung gilt es gemeinsam zu meistern.
 
Papier, Druckmaschine, Drucker
Die Drucker spannen die erste Papierrolle in die Druckmaschine ein und starten sie. Für Laakirchen Papier ist das Entwicklungsprojekt mit der Papierlieferung jedoch nicht abgeschlossen. Denn jetzt kommt die Expertise von Mathias Klee in der Druckerei zum Tragen. Der Drucktechniker war selber jahrelang in der Druckerbranche tätig, bevor er 2008 zu Laakirchen Papier in den Technischen Kundendienst echselte. „Vor Ort sehe ich mir an, unter welchen Voraussetzungen das Papier verarbeitet wird, wie schnell bzw. wie ruhig die Druckmaschine läuft und wie der gesamte Druckprozess konditioniert ist. Durch den persönlichen Kontakt mit den Druckern werden offene Fragen schnell geklärt und ich kann helfen, falls sie meine Unterstützung brauchen. Mir ist es wichtig, dass wir gemeinsam einen optimalen Druckprozess und damit ein perfektes Druckergebnis erzielen“, betont Mathias Klee.
 
Papier muss laufen
Ist der Preis u.a. für große Lebensmittelhandelsketten ein wichtiges Kriterium beim Papiereinkauf, so stehen für Druckereien vor allem die Laufeigenschaften des Papiers im Vordergrund. „Unser Papier muss in der Druckerei einfach laufen. Die Bahnen dürfen weder reißen noch Löcher oder Profilprobleme aufweisen. Produktionsausfälle kann sich heutzutage keine Druckerei leisten. Das wissen wir als Papierhersteller und daran richtet sich unser Qualitätsanspruch“, weiß Mathias Klee. Das neu entwickelte GraphoMotion mit einem Flächengewicht von 43 Gramm läuft in der ungarischen Druckmaschine von Anfang an einwandfrei. Mit den richtigen Handgriffen erzielten die Drucker schon nach kurzer Rüstzeit ein perfektes Druckergebnis. Mit dem Andruck sind der Kunde und die betreuende Werbeagentur höchst zufrieden. Das leichtere Papier wird wohl kein Konsument beim Durchblättern der aktuellen Aktionen merken. Das Flugblatt fühlt sich gleich an und sieht im Druck unverändert aus.
 
Mathias Klee freut sich über einen erfolgreichen Projektabschluss: „Papier ist ein Naturprodukt. Das sehen wir bei jeder Produktentwicklung. Aber aus unserer Erfahrung wissen wir, wie wir die ideale Lösung für den Kunden finden.“

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